Die LfA ist ein verlässlicher und gefragter Partner für den bayerischen Mittelstand

Gespräch mit dem Vorstand

Im vergangenen Jahr konnte die LfA Förderbank Bayern ihr 70-jähriges Bestehen feiern. Daneben hat die anhaltende Corona-Pandemie unsere Wirtschaft und Gesellschaft weiterhin entscheidend geprägt. Wie fällt unter diesen Aspekten die Förderbilanz für das Jahr 2021 aus?

Dr. Bernhard Schwab: Unser Jubiläumsjahr 2021 war neben den besonderen Herausforderungen aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie gekennzeichnet durch das niedrige Zinsniveau und den generell hohen Kostendruck im Bankgewerbe. Mit wirkungsvollen Maßnahmen, wie unkomplizierten Tilgungsaussetzungen und unseren Corona-Sonderprogrammen, konnten wir auch im vergangenen Jahr wesentlich zur Stabilität der bayerischen Wirtschaft während der Krise beitragen.

Hans Peter Göttler: Die LfA hat im Jahr 2021 die bayerischen Unternehmen und Kommunen mit Darlehen von rund 2,6 Milliarden Euro unterstützt. Das Zusagevolumen bei den programmgebundenen Förderkrediten betrug rund 2,2 Milliarden Euro. Nach den Corona-bedingten Rekordwerten im Ausnahmejahr 2020 liegen die Förderzahlen jetzt wieder auf dem hohen Niveau der Vor-Corona-Jahre. Insgesamt profitierten rund 5.900 Unternehmen und Kommunen und deren Arbeitsplätze von den regulären Förderprogrammen sowie den Corona-Sonderprogrammen der LfA.

Dr. Josef Bayer: Das Jahr 2021 stand trotz anhaltender Pandemie auch im Zeichen von Investitionen in die Zukunft. Besonders gefragt waren unsere Gründungs- und Wachstumsförderung. So stieg die Nachfrage nach dem Startkredit für Gründungen und Unternehmensnachfolgen um knapp 19 Prozent auf rund 569 Millionen Euro. Die Darlehenszusagen für Wachstumsvorhaben kleinerer und mittlerer Betriebe im Investivkredit verdoppelten sich sogar auf rund 345 Millionen Euro. Zudem gab es ein deutliches Plus von 47 Prozent bei der Förderung von Digitalisierungs- und Innovationsvorhaben.

Die Wirtschaft befindet sich in einem laufenden Transformationsprozess. Mit welchen Maßnahmen und Produktverbesserungen unterstützt die LfA die bayerischen Betriebe dabei? 

Hans Peter Göttler: Die Corona-Krise hat gezeigt, wie groß der Transformations- und Anpassungsbedarf der Wirtschaft ist. Dies gilt sowohl für die fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung als auch für Investitionen in Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Für die Unternehmen ist dies zum Teil mit einem enormen Finanzierungsbedarf verbunden. Mit passgenauen Förderprodukten unterstützen wir die bayerische Wirtschaft sowie die Kommunen dabei, ihre Investitionen beispielsweise in Transformationsprozesse, innovative Vorhaben und energieeffiziente Maßnahmen erfolgreich umzusetzen.   

Wir prüfen unsere Produktpalette fortlaufend auf Optimierungspotential, wollen sie dabei überschaubar halten und Verbesserungen soweit möglich im Rahmen bestehender Programme umsetzen. So haben wir im Bereich Energie & Umwelt die beiden bisherigen Teilprogramme des Ökokredits zu einem Produkt zusammengefasst. Daneben haben wir im Mai 2022 mit dem „Energiekredit Regenerativ“ ein neues Darlehensprodukt mit dem Themenschwerpunkt regenerative Erzeugung von Strom, Wärme und Kälte eingeführt. Damit stellen wir unser Förderangebot zur Nachhaltigkeit noch stärker auf.

V. l.: Dr. Josef Bayer, Dr. Bernhard Schwab, Hans Peter Göttler

Gerade in herausfordernden Zeiten stehen wir als verlässlicher Partner der bayerischen Wirtschaft sowie den Kommunen zur Seite.

Dr. Bernhard Schwab, Vorsitzender des Vorstands

Dr. Josef Bayer: Damit wir unseren Förderauftrag bestmöglich erfüllen können, wollen wir unsere Prozesse noch schlanker und flexibler gestalten und die Leistungsfähigkeit unserer IT weiter ausbauen. Bereits im Jahr 2020 haben wir unseren Partnerbanken einen ersten vollautomatisierten Antrags- und Zusageprozess zur Verfügung gestellt. Im ersten Halbjahr 2022 werden wir unseren Partnerbanken das automatisierte Zusageverfahren auch für den Universalkredit zur Verfügung stellen und planen die Ausweitung auf weitere Förderprodukte. Wir wollen, dass unser Förderangebot noch kosteneffizienter und einfacher über die Hausbanken beantragt werden kann, was letztendlich den bayerischen Unternehmen und Freiberuflern zugutekommt. 

Mit welchen weiteren Förderangeboten steht die LfA Start-ups und etablierten Unternehmen zur Seite und wo sehen Sie die Herausforderungen für 2022?

Dr. Bernhard Schwab: Zur erfolgreichen Gestaltung der Transformation ist in vielen Fällen zusätzliches Eigenkapital erforderlich. Mit Eigenkapitalinstrumenten, wie dem Transformationsfonds Bayern, und über die BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH und die Bayern Kapital GmbH – beides Unternehmen aus der LfA Gruppe – stellt die LfA den bayerischen Gründern und Mittelständlern entsprechende Angebote zur Verfügung. Diese stießen im vergangenen Jahr auf eine große Nachfrage und trugen zur Unterstützung der Unternehmen bei. Die Corona-Hilfen der LfA laufen noch bis Mitte 2022 weiter. 

Der Ukraine-Konflikt stellt die bayerische Wirtschaft unter anderem durch teilweise erschwerte Rohstofflieferungen und steigende Energiepreise vor neue Herausforderungen. Die langfristigen Auswirkungen sind derzeit noch nicht absehbar. Wir werden flexibel auf die Situation reagieren und wollen den bayerischen Betrieben dabei helfen, gut aus der Krise zu kommen und die gleichzeitig aus dem strukturellen Wandel resultierenden Herausforderungen und Transformationsprozesse erfolgreich zu meistern. Als Förderbank des Freistaats Bayern stehen wir gerade in herausfordernden Zeiten als verlässlicher Partner der bayerischen Wirtschaft sowie den Kommunen zur Seite.

 

Der vorliegende Geschäftsbericht der LfA Förderbank Bayern belegt die Förderleistungen des vergangenen Jahres. Wir veröffentlichen diesen ausschließlich als Online-Version mit Downloadmöglichkeiten und verzichten ganz bewusst im Sinne der Nachhaltigkeit auf eine gedruckte Ausgabe. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen mit unserem digitalen Angebot.